Dr. Janovs jüngstes Werk ist ein dünner aber gut gemachter Band mit Ausnahme des mikro-kleinen Schriftbildes, das für den Index verwendet wurde.Das Thema "Geburtstrauma" als Grundlage für den Ursprung der Depression zieht sich durch sein gesamtes Buch. Der Autor betrachtet Depression als "Zustand massiver Verdrängung vieler Gefühle und Einprägungen." Der Autor hat herausgefunden, dass seine depressiven Patienten am Primal Training Center in Venice, Kalifornien ähnliche Geburtstraumen erlitten haben. Die meisten von uns sind Parasympathen, und es ist in der Regel unsere Geburt, die uns als solche etabliert; der Rest wird vom sympathischen Nervensystem dominiert und der Autor nennt sie Sympathen. Mit jedem dieser zwei Typen von Vorherrschaft des autonomen Nervensystems werden bestimmte psychosomatische Krankheiten und Persönlichkeitstypen assoziiert. Es ist dasselbe Nervensystem - wir reden nur von Tendenzen oder der Phase des ANS, in der sich eine Person gewöhnlich befindet.Janov bezieht ein Kapitel mit ein, das sich mit dem ANS befasst und damit, wie prä- und perinatale Traumen die Funktion dieses Systems stören können, so dass die charakteristischen Symptome des einen Teils vor dem anderen vorherrschen können. Das ist wichtige Hintergrundinformation für die Sache, um die es hier geht, und Studium ist erforderlich, um das Thema zu verstehen. Obwohl dieser Artikel der University of Washington für Kinder gedacht ist, ist er eine lohnende Lektüre, und wenn Sie sich dort aufhalten, suchen Sie in den Links unterhalb des Artikels nach noch mehr Details.Dies und Dr. Janovs erläuterndes Kapitel, das tiefer in die traumatischen Aspekte der ANS eindringt, geben Ihnen eine gute Vorstellung davon, wie die gestörte Homöostase des autonomen Nervensystems verschiedene Symptome erzeugen kann. In der Regel gibt das Geburtstrauma die Antwort auf das "Warum."Dr. Janov schreibt, dass aktuelle wissenschaftliche Studien bewiesen haben, was vormals nur eine Theorie der Beziehung zwischen Suizidalität und Geburtstrauma war. Die meisten Wissenschaftler stellen nicht länger in Frage, was die Studien gezeigt haben, jedoch, so schreibt er, seien leider viele noch immer nicht überzeugt, dass das Wiedererleben dieser sehr früh eingeprägten Traumen unser depressives und anderes neurotisches Leiden erleichtern kann.The Janov Solution beinhaltet siebzehn hübsch geschriebene Studien von Personen, die an seinem Therapiezentrum behandelt wurden, und sie spielen eine wichtige und lehrreiche Rolle dabei, die Entstehung der depressiven Symptome der jeweiligen Person aufzuzeigen. Jede Fallstudie ist ganz anders aber nichtsdestotrotz ähneln sie einander, indem sie demonstrieren, wie sich der Ursprung der Depression ganz früh im Leben festsetzte. Der Medizinforscher J.K.S. Anand schreibt, das Geburts- und Vorgeburtsprobleme oft eine Sache auf Leben und Tod sein können und dass die schwerste Verdrängung während des fetalen Lebens stattfindet. Die Einprägung solcher Nah-Tod-Traumen ist keine Angelegenheit, aus der wir herauswachsen, sondern bleibt vielmehr in uns bestehen, solange wir leben. Die unbewusste Erinnerung der Einprägung kehrt zurück, wenn wir in der Gegenwart unter Stress geraten. Nahezu jeder Stress hat seine Tentakeln bei der Geburt oder in der Zeit zuvor.Schon sehr früh in seinem Buch behauptet Janov, dass frühe Erfahrungen beinahe immer kausale Faktoren bei Depression seien und dass ihre Auswirkungen unser ganzes Leben hindurch ständig widerhallen. Und es ist nicht nur die Geburt, denn schief gelaufene intrauterine Entwicklung kann auch schweren Schaden anrichten an den normalen Parametern oder Sollwerten für unsere Physiologie, welche unsere Anfälligkeit für Depression und andere psychische Krankheiten beeinflussen. Über die Details können Sie in Dr. Janovs Biology of Love nachlesen.Hinsichtlich der genetischen Aspekte der Depression schreibt Janov, dass Vererbung manchmal - in seltenen Fällen - eine Rolle spielen kann.Er glaubt, dass
"Geburtstrauma und frühe Lebenserfahrung im Großen und Ganzen die Kernursache sind. Während unseres Lebens im Mutterleib gibt es Veränderungen. Die Sollwerte so vieler Hormone werden festgesetzt. Man könnte glauben, dass solche Mängel genetisch bedingt seien, aber es gibt Ereignisse, die sie verursachen können, die nicht immer offensichtlich sind. Sie werden erst offensichtlich, wenn der Patient in der Therapie zu den Antipoden des Unbewussten hinabsteigt, wo die entscheidende Erklärung für seine oder ihre Depression liegt.....Ein während der Schwangerschaft oder bei der Geburt erfahrenes Trauma der Todesnähe verfolgt uns für den Rest unseres Lebens als Einprägung, die innerhalb des Hirnstamms und der limbischen Gefühlszentren gespeichert wird." (Seite 11-12). (Siehe auch meinen Artikel DNA Breakthroughs: Nature vs. Nurture Issues).Außer dem Durchleben eines Traumas bei der Geburt ist ein bestimmtes Thema ähnlich im Leben aller Depressiven, und Dr. Janov schreibt, das sei ihr Aufwachsen in Familien mit wenig Wärme und Liebe. Oft war ihre Mutter bei der Geburt schwer anästhesiert worden. Tatsächlich glaubt er, dass Betäubungsmittel, die man der gebärenden Mutter verabreicht, das verbreitetste Trauma ist, das ein Baby erleidet. Da die Betäubungsmittel der Mutter in Zusammenhang mit ihrem Gewicht verabreicht wird, ist die Dosis mehr als der Fetus sicher verkraften kann, und sie kann im Geburtsverlauf einen massiven Verschluss oder Lahmlegung einer Vielzahl der Körpersysteme des Babys verursachen. Die Anästhetika können den Fetus bei der Geburt auch traumatisieren, indem sie seine Geburt verlangsamen, und sie stören auch das Wiedererleben der Geburtserfahrungen in einem Primal. Deshalb kann Anästhesie, die wegen des physischen Schmerzes der Mutter verabreicht wird, dem Baby bei der Geburt einen dreifachen Hammerschlag verpassen!Ein Mensch tendiert dazu, auf Lebensprobleme in derselben Weise zu reagieren, wie er oder sie auf Probleme im Geburtskanal reagierte. Wenn der Fetus nach vergeblichen Anstrengungen geboren zu werden aufgab, so wird die jetzt erwachsene Person ihre Bemühungen aufgeben, Rettung aus ihren finanziellen, Liebes-, Gesundheits- oder anderen Lebenskrisen zu suchen. Sie gibt auf und fügt sich in alles, was das Leben bringt, weil sie genau so ursprünglich während der Geburt gehandelt hatte. Diese frühe (Ein)prägung bleibt als Drehbuch fürs Leben. Die Persönlichkeit des Menschen wird direkt von seinen Geburtserfahrungen geformt, da sie zu einer wird, die des freien Willens beraubt ist. Der Mensch glaubt, er habe die Wahl, aber in Wirklichkeit ist er nur eine Marionette, dessen Fäden sein Urschmerz in der Hand hat.
Später im Leben provozieren Widrigkeiten Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, ein Verlangen aufzugeben, der direkte Entscheidungslauf der Geburtssequenz. "Entscheidungslauf" ist hier ein Schlüsselbegriff, denn wenn in der Gegenwart etwas mit einer alten Erinnerung resoniert, sind wir gezwungen, die ganze Sequenz bis zu ihrem logischen Ende auszuagieren. Deshalb kann jemand, sobald er sich in dem Feeling befindet, von Todes- oder Selbstmord-Gedanken besessen sein. Der Unterschied ist, dass das Neugeborene den Tod nur vage spüren kann, weil es keine Verhaltensoptionen hat, wogegen der Suizid den Tod als Verhaltensoption benutzt, um die Agonie zu beenden........nämlich: "Ich kann nichts tun, ich sehe keine Alternativen. Kämpfen hat keinen Zweck. Der Tod ist der einzige Ausweg." (Seite 125-6) Depression deutet nicht zwangsweise auf ein Geburtstrauma großen Ausmaßes hin. Andere frühe Traumen wie in einer kalten und lieblosen Umwelt zu leben können ebenso Depression verursachen. Solche Depressionen sind nicht so schwer und können leichter durch Medikation behoben werden. Andere ernstere Depressionen ".......involvieren die, deren Geburt im Wesentlichen Kampf-und-Scheitern war und mit Dunkelheit, Verzweiflung und Niederlage endete." (Seite135) Gegenwärtige Verletzungen sind an und für sich nicht von ausreichender Schwere, um jemanden zum Selbstmord zu treiben. Janov glaubt, nur wenn die Todesnähe in utero vorgeburtliche Realität war, können ihre Auswirkungen zu den aktuellen Verletzungen eines Menschen hinzukommen, so dass Selbstmord zu einer Möglichkeit wird. In Wirklichkeit fungiert das gegenwärtige Trauma als Auslösefaktor für das verdrängte viel frühere Trauma. Die suizidalen Personen verspüren ein Verlangen oder einen Zwang, die gleiche Selbsttötungsmethode anzuwenden, mit der sie getötet worden wären, hätte ihr Geburtstrauma mit Tod geendet. Heftiges Anschlagen des Kopfes während der Geburt kann zu Selbstmord führen, indem sich jemand in den Kopf schießt oder gegen eine Autobahn-Böschung fährt. Beinahe in der Geburtsflüssigkeit zu ertrinken kann jemanden zu einem Selbstmord treiben, bei dem er oder sie sich in einem Fluss ertränkt. Die Geburt beeinflusst viele Verhaltensaspekte und beeinflusst sogar die Sexualität. (Dr. Janovs kommendes Buch Sex and the Subconscious, das zuerst in Frankreich als Sexualité et la Subconscient veröffentlicht wurde, wird eine detaillierte Diskussion des Gegenstands enthalten.) Melancholische Depression ist die tiefste und schwerste Form der Depression. Solche Depressive haben kaum die Energie, jeden Morgen aus dem Bett zu kommen. Dennoch sind sie nicht diejenigen, die am wahrscheinlichsten Selbstmord begehen, da sie nicht die Energie besitzen, sich selbst zu töten, und sie selten auf Selbstmordimpulse reagieren. Der agitierte Depressive jedoch, so schreibt Janov, "....besitzt ein Erregungsniveau, das ein gleich großes vom Geburtstrauma stammendes Erregungsniveau auslöst." Hoffnungslosigkeit durchdringt das Bewusstsein und die Person entwickelt die Energie, um den Selbstmord auszuführen. Bei seiner Gehirnwellen-Forschung fand Dr. Janov heraus, dass "....., wenn Depression und Agitation zusammentreffen, sowohl Amplitude als auch Frequenz der Gehirnwellen extrem hoch sind........Wenn der Schmerz aufsteigt und die Verdrängung zu versagen beginnt, besteht Selbstmordgefahr." Man muss über den Weg des Primals".....gegenwärtige
Verlust- und Traurigkeitsgefühle von alten Gefühlen der Verzweiflung abkoppeln." Indem man die ursprüngliche Hoffnungslosigkeit im Geburtskanal
so oft wie nötig fühlt, werden depressive Symptome allmählich weichen. Es kann geschehen, dass eine antidepressive Substanz, indem es den melancholischen Gemütszustand in
einen agitierten Zustand verschiebt, suizidale oder gewalttätige Handlungen und Gedanken auslöst. Die Effekte der Droge bei der Erleichterung der Symptome können eine
melancholische Depression in eine agitierte Depression wandeln. Letztere beinhaltet mehr Energie, und man ist gegen die suizidalen Tendenzen nicht so gut abgewehrt, so dass
Selbstmord wahrscheinlicher wird. Janov schreibt, wenn Therapeuten ihre Er glaubt, wäre Freud heute unter den Lebenden, wäre er kein Freudianer. ___________________ Übersetzung: Ferdinand Wagner |